Die Europameisterschaft, die nicht in Aachen stattfinden durfte,
…ist unglaublich erfolgreich für das Deutsche Team ausgegangen.
Wenn nicht in Aachen, wo denn sonst? Nun: Deauville, in der Normandie, hatte sich bereit erklärt, die European-Championships für die „Para-Equestrian´s“ auszurichten. Und sie haben es in ganz wunderbarer Art und Weise vom 17. bis 20. September 2015 durchgeführt. Eine stilvolle Eröffnungsfeier mit internationalem Buffet (jedes Team brachte Spezialitäten aus dem eigenen Land mit) wurde gefolgt von einem Umtrunk mit Spezialitäten der Region und einem Gala-Dinner. Die Organisatoren ließen sich jeden Tag eine neue Überraschung einfallen, so war es ein wirkliches internationales „get together“.
Wir fühlten uns alle willkommen bei perfekter Organisation mit super Bedingungen. Die Organisatoren hätten sicher auch den Regen für uns abgestellt, wenn dies möglich gewesen wäre. So hatte Petrus erst an den letzten zwei Tagen ein Einsehen und ließ uns von ein paar Sonnenstrahlen wieder aufwärmen!
An drei Tagen hintereinander ritten alle 5 Grades ihre Prüfungen. Grade 1a, 1b und 2 hatten ihr Prüfungsviereck in der sehr schönen, aber für Pferde auch sehr beeindruckenden Halle. Grade 3 und 4 waren auf dem Außenviereck. Nur so war es möglich, 75 Pferde aus 20 Nationen in drei Tagen starten zu lassen.
Der warm-up test am ersten Tag (Freitag, 17.September) zählte nicht für eine Einzelmedaille, sondern nur als Teilnote für das Teamergebnis. Hier lagen wir als Team abends auf dem 3.Platz, allerdings nur sehr knapp vor Norwegen, Dänemark und einigen anderen Nationen. Die Nationen an der Spitze rücken auch im Para Equestrian Sport immer näher zusammen!
Im Individual-Test am Samstag gelang es allen Reitern, die für das Team nominiert waren (Caro Schnarre, Grade 4; Hanne Brenner, Grade 3; Steffen Zeibig, Grade 2 und Elke Phillip, Grade 1A) in die Medaillenränge zu kommen. Das gab es noch nie! Dreimal Einzelbronze, einmal Gold und Teambronze waren das Endergebnis. 5 Medaillen am ersten Tag!
(Zur Erklärung: die Teammedaille setzt sich aus den zusammengezählten Ergebnissen des Warm-up und des Individual-Tests aller Teamreiter zusammen, wobei nur die drei besten Reiter gewertet werden.)
Women of the World, hat gezeigt, dass sie auch mit 20 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Sie war frisch und ausdrucksstark und trug Hanne trotz kleiner Patzer zu Gold mit einem 2 % Vorsprung zur Zweitplatzierten. Sie weiß ganz einfach, wann es darauf ankommt. Auch wenn sie beim Abreiten noch etwas nervös war, so zog sie in der Prüfung ausdrucksstark und souverän ihre Runden. Hanne, Ollie und natürlich Dorte (Partnerin und Trainerin von Hanne) sind eben ein unschlagbares Team.
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Geli (Angelika Trabert) hatte an allen drei Tagen sicherlich den schwersten Job. Ihre Stute First Lady Melody, die sie erst seit März reitet und nun ihr erstes internationales Championat mit ihr bestritt, war einfach noch nicht so beständig und rund, wie sie es sein kann und für dieses Starterfeld auch sein muss. Die Protokolle bestätigen jedoch die Qualität des Pferdes, zweifellos ist dieses Paar eines mit Perspektive.
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Steffen Zeibig konnte seine Stute Feel Good an allen Tagen super präsentieren und konnte sich somit im Individual wie auch in der Kür Einzel-Bronze sichern. Feel Good ist ein eher schreckhaftes Pferd und es war beeindruckend zu sehen, wie viel Vertrauen sie in ihren Reiter hat.
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Elke Philipp war für das Team sicherlich die wichtigste „Punktegeberin“. Mit zwei sehr hohen Noten trug sie erheblich zur Teammedaille bei. Ihr schwarzer Wallach Regaliz war super in Form und ging sehr beständig und gleichmäßig. Auch sie konnte in der Individual die Bronzemedaille erkämpfen. Super vorbereitet und versorgt wurde Elke von Carolin Schnarre und ihrer Mutter Kerstin, bei denen Regaliz auch normalerweise „wohnt“.
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Carolin Schnarre, das Küken der Mannschaft, war die wohl größte Überraschung für das Deutsche Team. Für Grade 4 (Reiter mit den geringsten Einschränkungen) startend, muss sie Lektionen reiten, die von den Anforderungen her vergleichbar sind mit denen aus M bis S Dressuren aus dem Regelsport. Sie reitet seit einiger Zeit Del Rush, ein Pferd von Elke Philipp. Dalli, wie sie ihn nennt, ist nicht so einfach zu reiten, auch wenn er ein schickes, ausdrucksstarkes Pferd ist. Caro hat es in ihrem 2. internationalen Championat nach den Weltreiterspielen in Caen im letzten Jahr geschafft, sich in der Spitze zu behaupten. Zweimal Einzel-Bronze und Teambronze sind ein geniales Resultat für dieses Paar. Caro ist über sich hinaus gewachsen und das trotz Doppelbelastung! Chapeau!
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Für die Kür qualifizierten sich die besten 7 Reiter aus einem Grade und das haben alle 5 deutschen Reiter geschafft. Hier kamen dann noch 3 Medaillen hinzu. Bronze für Steffen und Caro und noch einmal Gold für Hanne. Doppelgold! Zur Medaillenzeremonie durfte „First Lady Melody“ (Geli´s Pferd) mit, da Ollie schon beim Bandagieren kaum zu bremsen war. Trotz 13 mal Gold bei internationalen Championaten wird sie sich wohl nicht mehr an Siegerehrungen gewöhnen!
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Fazit: 2 Gold- und 5 Bronzemedaillen plus Team-Bronze. 8 Medaillen –eine Super Bilanz!
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Ein ganz großes Dankeschön geht an die Helfer und an die Teamleitung. Man kann sich nur sehr schwer vorstellen, was für ein Druck auf jedem Einzelnen „lastet“. Und jeder Einzelne hat einen Super-Job gemacht, um die Reiter bestmöglich auf die Prüfungen vorzubereiten.
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Hanne Brenner/ Angelika Trabert,
im Bus auf der Heimfahrt am 20.September 2015
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EM Deauville News