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Mein reiterlicher Werdegang

Mit sechs Jahren saß ich zum 1. Mal auf einem Pferd (Pony). Da mein Interesse an Pferden weiterhin bestehen blieb bemühten sich meine Eltern um eine Möglichkeit das Reiten zu erlernen, was sich damals als sehr schwierig herausstellte. So begann ich mittels der Hippotherapie (Krankengymnastik auf dem Pferd), hatte dann erstmals Kontakt zum Deutschen Kuratorium für therapeutisches Reiten (Dachverband für alle Bereiche des therapeutischen Reitens: Hippotherapie, Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren und Reiten als Sport für Behinderte). Es folgte ein unregelmäßiges Reiten bei den unterschiedlichsten Reitlehrern und Reitlehrerinnen auf den verschiedensten Pferden.

1985 war ich erstmalig bei einer Familie (Price) in den USA für 5 Wochen, sie haben eine Tochter namens Michelle, die durch Knochenkrebs mit acht Jahren ihr rechtes Bein verloren hat. Sie bat mich auf ihrem sensiblen Pferd namens "Prince" ohne Prothesen zu reiten (wie sie es selbst auch tat). Dies war eine ganz neue Erfahrung, ohne größere Schmerzen war nun das korrekte Reiten möglich.

Zu Hause setzte ich das Reiten im Westernsattel fort der mir ohne Prothesen wesentlich mehr Halt gab, bis ich 1989 mit Hilfe von Pfr. von Dietze den ersten Spezialsattel bekam.Jetzt begann für mich das Dressurreiten, so erwarb ich 1990 das Reiterabzeichen der Klasse IV und der Klasse III, es folgte der Reitwart (Trainer C) und Ausbilder im Reiten als Sport für Behinderte; 1999 dann (auf dem eigenen Pferd) das Reiterabzeichen der Klasse II, 2001 legte ich die Prüfung zum Trainer A (Amateurreitlehrer) im Landgestüt in Dillenburg ab und machte die Prüfung zum Richteranwärter. Mein erstes eigenes Pferd ("Ghazim") kaufte ich 1992. Ghazim ist ein Trakehner Wallach, 1989 geboren, gemeinsam haben wir viele Höhen und Tiefen durchgestanden.

International war ich seit 1991 aktiv, auf 5 Paralympics, 5 Weltmeisterschaften und 5 Europameisterschaften, errang ich insgesamt über 20 Medaillen, davon 3x Gold.

International Paralympic Equestrian Committee (IPEC)

1996 in Atlanta wurde ich als Athletensprecherin in den Vorstand der IPEC (International Paralympic Equestrian Committee) gewählt und 2000 in Sydney in meinem Amt bestätigt. So habe ich den Auftritt der internationalen Webseite der IPEC initiiert und betreute diese mit. Seit 2006 ist Para - Equestrian 8. Disziplin der FEI (Federation Equestre International). Das war ein großer Schritt, lange habe ich mit daraufhin gearbeitet. Er geht, wie ich denke, in die richtige Richtung, allerdings brachte er auch mit sich, dass ich als Athletensprecher kein Stimmrecht mehr im Technical Committee habe. Das ist sehr schade, da ich mich immer als Vebindungsorgan zwischen den Athleten und der Dachorganisation verstanden habe. Nun gab und gibt es leider keine Möglichkeiten mehr, die Meinungen und Vorschläge der Athleten direkt weiterzugeben und eine Entscheidung zu beeinflussen.

Ausbilder im Reiten als Sport für Behinderte

Zehn Jahre unterrichtete ich Kinder und Jugendliche mit Handicap. Für viele war es eine ganz neue Erfahrung einmal selbst entscheiden zu müssen ... wohin sie reiten, wie man sich gegenüber dem Lebewesen Pferd durchsetzt etc.! Leider war es mir dann auf Grund meiner beruflichen Situation nicht mehr möglich dies kontinuierlich weiter zu betreiben.

Weitere Aktivitäten

Wer nun glaubt, dass ich damit voll ausgefüllt wäre, der hat sich getäuscht. Ich fahre gerne Ski, lerne schrecklich gerne neue Länder und Kulturen kennen wie auch neue Sportarten (Tauchen z.B.)und ... freue mich immer über gute Gespräche mit Freunden. Gerne bin ich Sachen kompensatorischen Hilfsmitteln aktiv und berate insbesondere Reiter häufig was die Möglichen Hilfsmittel beim Pferd und in der Reiterei angeht. Immer wieder werde ich als "motivational speaker" eingeladen und sehe darin auch meine Passion, Anderen ein wenig von der mir gegebenen Power und Einstellung zu vermitteln. Aus diesem Grunde habe ich im Jahre 2013 auch mit einer COACHING Ausbildung begonnen. Gerne möchte ich in Zukunft Sportlern, Medizinern, Menschen mit Handicap oder auch Firmen als COACH zur Verfügung stehen, um Ihnen bei wichtigen Fragen in der Entscheidungsfindung zur Seite zu stehen.

Ein weiteres Highlight in meinem Leben waren und sind Einladungen in fremde Länder um dort Kurse im Reiten zu geben, insbesondere für Menschen mit Handicap, aber auch alle anderen die Interesse haben sind natürlich herzlich dazu eingeladen.

Aber natürlich ist es damit nicht getan, denn irgendwie möchten meine 4-Beiner was essen und auch sonst müssen ein paar Rechnungen im Jahr bezahlt werden. Daher muß auch ich mir meinen Unterhalt verdienen, dies tue ich indem ich andere Menschen schlafen lasse. Ich arbeite als Facharzt für Anästhesiologie sowohl fest angestellt in der TKFH (Tagesklinik Frankfurt Höchst) als auch freiberuflich, derzeit meist im Sana Klinikum Offenbach. Diese Wahl der Anästhesie hat sich als ideal entpuppt, denn hier kann ich praktisch arbeiten, was mir sehr liegt!