Der eigentliche Anlass der Reise...
... war es die Patienten in und um Koolo Hinde medizinisch zu versorgen (wobei Patienten auch von weiter weg kamen, so war es keine Seltenheit, dass sie 2 Tage zu uns unterwegs waren). Der Schwerpunkt lag auf den Operationen.
Eine besondere Herausforderung entstand durch den "verschollenen" Container, der erst am vorletzten OP Tag seinen Weg in den Busch fand. So war Improvisation und Flexibilität besonders gefragt. Außer den Operationen wurden auch noch Wunden (Brand- und Schürfwunden), insbesondere die der Schulkinder versorgt und Ausbildung in Sachen Wundversorgung betrieben.
Das in Deutschland gewohnte Warten auf den Hol- und Bringedienst fehlte, denn sobald Mr. Condé (der damalsge Gesundheitspfleger) eine Patientenkarte erhielt, brachte er den zugehörigen Patienten innerhalb der nächsten 5 Minuten
Nach der OP reichte es, zu Didi, dem Hausmeister, "Taxi Conakry" zu sagen und schon verließ der Patient mitsamt der Liege das OP Zentrum um ins "Poste" (dem Gesundheitsposten) gebracht zu werden.
Keiner der Patienten war unserer Sprache mächtig, aber jeder bemühte sich den Anderen zu verstehen, auch wenn es nur durch Gestik gelang. Ging es um komplexere Sachverhalte, so musste man keinen Übersetzer beantragen, sondern man rief einfach Bailo oder Gnalén und schon wurde auf Foular oder Malinke übersetzt.
Unser Wortschatz blieb leider sehr beschränkt, mit bestimmten Worten ließen sich jedoch ganze Unterhaltungen führen: Musede? .... no musede? ...ah musede! (Für die ungeübten Foular Sprecher: ...bei dieser Unterhaltung ging es um Schmerzen!)
Keiner der Patienten war unserer Sprache mächtig, aber jeder bemühte sich den Anderen zu verstehen, auch wenn es nur durch Gestik gelang. Ging es um komplexere Sachverhalte, so musste man keinen Übersetzer beantragen, sondern man rief einfach Bailo oder Gnalén und schon wurde auf Foular oder Malinke übersetzt.
Unser Wortschatz blieb leider sehr beschränkt, mit bestimmten Worten ließen sich jedoch ganze Unterhaltungen führen: Musede? .... no musede? ...ah musede! (Für die ungeübten Foular Sprecher: ...bei dieser Unterhaltung ging es um Schmerzen!)
Keiner der Patienten...
…war unserer Sprache mächtig, aber jeder bemühte sich den Anderen zu verstehen, auch wenn es nur durch Gestik gelang. Ging es um komplexere Sachverhalte, so musste man keinen Übersetzer beantragen, sondern man rief einfach Bailo oder Gnalén und schon wurde auf Foular oder Malinke übersetzt.
Unser Wortschatz blieb leider sehr beschränkt, mit bestimmten Worten ließen sich jedoch ganze Unterhaltungen führen: Musede? .... no musede? ...ah musede! (Für die ungeübten Foular Sprecher: ...bei dieser Unterhaltung ging es um Schmerzen!)
Fakten: Operationen 105 Eingriffe konnten an 12 OP Tagen durchgeführt werden: 59 Spinalanaesthesien, 27 Vollnarkosen, 14 Analgosedierungen und 5 Lokalanaesthesien. Es wurden dabei 54 Hernien, 10 Strumen, 8 Hydrozelen, 3 Haemorrhoiden, 1 Circumcision, 5 Lipome, in der Gynäkologie waren es 9 Fisteln, 1 Ablatio, 2 Uterussenkungen, und 8 weitere operiert.
Die Arbeit war gekennzeichnet durch ein gutes Arbeitsklima, welches fachübergreifend war, so bekam die Anästhesie auch mal den Café vom chirurgischen Oberarzt gebracht, oder den Tubus angereicht, im Gegenzug instrumentierte die Anästhesieschwester bei Bedarf.
Auch die Administration hielt sich mit 1 Karteikarte pro Patient in Grenzen (1 Vorderseite Chirurgisch, Rückseite Anästhesiologisch), wobei die Anästhesie wiederholt an das Ausfüllen der Karten erinnern musste (z.B. OP Berichte).Das anästhesiologische Equipment war uns glücklicherweise „wohlgesonnen" und funktionierte fast immer, jedoch hat sich ein eigenes Backup z.B. in Form einer zusätzlichen Sättigung bewährt.
Nur bei Funktion des Beatmungsgerätes musste z.B. darauf geachtet werden, dass das Deckenlicht und das Ultraschallgerät ausgeschaltet war. Sonst konnten einem die Spannungsschwankungen schon zum Verhängnis werden, aber bei Problemen gab es natürlich noch den allzeit bereiten Ambubeutel mit der hoch differenzierten Handbeatmung.
Auch die Administration hielt sich mit 1 Karteikarte pro Patient in Grenzen (1 Vorderseite Chirurgisch, Rückseite Anästhesiologisch), wobei die Anästhesie wiederholt an das Ausfüllen der Karten erinnern musste (z.B. OP Berichte).Das anästhesiologische Equipment war uns glücklicherweise „wohlgesonnen" und funktionierte fast immer, jedoch hat sich ein eigenes Backup z.B. in Form einer zusätzlichen Sättigung bewährt.
Nur bei Funktion des Beatmungsgerätes musste z.B. darauf geachtet werden, dass das Deckenlicht und das Ultraschallgerät ausgeschaltet war. Sonst konnten einem die Spannungsschwankungen schon zum Verhängnis werden, aber bei Problemen gab es natürlich noch den allzeit bereiten Ambubeutel mit der hoch differenzierten Handbeatmung.
Die Menschen in Guinea...
…sind sehr geduldig und haben mich immer wieder in Erstaunen versetzt, indem sie z.B. eine weite Anreise auf sich nahmen, um zu uns zu kommen, weil sie gehört hatten, dass Menschen die letztes Jahr aus Kapazitätsgründen nicht operiert werden konnten eine Karte bekommen hatten.
Jetzt kamen sie nicht um operiert zu werden, sondern um vielleicht eine Karte für nächstes oder übernächstes Jahr zu erhalten! Für medizinisch Interessierte hier einige der "Highlights", oft sind es Befunde, die einem in Deutschland nie "über den Weg laufen" würden. Struma (vergrößerte Schilddrüse auf Grund des Jodmangels), Hernien (Brüche, wie z.B. in der Leiste) Fisteln (auf Grund der nicht existenten Geburtshilfe kommt es häufig zu einem verlängerten Geburtsverlauf.
Das verursacht relativ häufig eine Nekrose, was letztendlich zu einer Fistel (einem Loch z.B. zwischen der Blase und Scheide) führt. Die komplette Inkontinenz ist die Folge. Auf Grund der offenen Feuer und des Laufens durch den afrikanischen Busch sind Wunden an den Beinen sehr häufig. Die Versorgung solcher, teilweise riesiger Wundflächen war Thema des Frauentreffens, an dem Hochbetrieb herrschte.
Eine Chirurgin versuchte das Procedere in Form eines interaktiven Vortrages "an die Frau" zu bringen. Da erste Erfolge schon bei den Kindern zu verzeichnen waren, war das Interesse besonders groß. Nur Materialien aus dem täglichen Leben der Afrikaner fanden Verwendung. (Kernseife zum Reinigen, Honig auf die Wunde, Palmöl außen herum gegen das Austrocknen.)
An Arbeit mangelte es nicht und wir mussten uns an das Gefühl gewöhnen, nie wirklich fertig zu werden, denn die nächsten Patienten kamen mit Sicherheit und war die Sonne nach dem geplanten OP Programm noch nicht am Untergehen, so brauchte man nur vor die Tür zu treten, um einen weiteren Patienten zu aquirieren. Vorbereitung in Form von Untersuchungen, Prämedikation und Nüchternheit waren auf Grund der Ausstattung nicht oder nur eingeschränkt möglich oder rückten in den Hintergrund.
Das Einmalige und Faszinierende an dieser Mission war und ist die Zusammenarbeit und das was man mit einer solchen (kleinen) Gruppe alles "auf die Beine stellen" kann. Daher kann ich von meiner Seite nur sagen, gerne und jederzeit wieder!
An Arbeit mangelte es nicht und wir mussten uns an das Gefühl gewöhnen, nie wirklich fertig zu werden, denn die nächsten Patienten kamen mit Sicherheit und war die Sonne nach dem geplanten OP Programm noch nicht am Untergehen, so brauchte man nur vor die Tür zu treten, um einen weiteren Patienten zu aquirieren. Vorbereitung in Form von Untersuchungen, Prämedikation und Nüchternheit waren auf Grund der Ausstattung nicht oder nur eingeschränkt möglich oder rückten in den Hintergrund.
Das Einmalige und Faszinierende an dieser Mission war und ist die Zusammenarbeit und das was man mit einer solchen (kleinen) Gruppe alles "auf die Beine stellen" kann. Daher kann ich von meiner Seite nur sagen, gerne und jederzeit wieder!