Eigentlich hätte ich ...
... ausschlafen können, aber ich erwachte vom Geschirrgeklapper. Wie sich herausstellte wurde dies durch Maimuna, der Köchin, die für uns aus Conakry gekommen war verursacht. Außerdem bemerkte ich, dass draußen die Sonne wieder schien.
Für afrikanische Verhältnisse war dies sicherlich nichts außergewöhnliches, aber für mich in diesem Augenblick schon, so dass ich erst einmal aufstand um meine Umgebung genauer zu inspizieren. Sofort kamen von überall Kinder herbei und waren glücklich wenn sie etwas tragen durften.
Nach der Besichtigung und Sichtung der vorhandenen Materialien setzte sich die Karawane mit ihren kleinen Helfern und einem Rollwägelchen in Richtung des Zentrums in Bewegung. Dort (ca. 500m entfernt) angekommen wurde sofort von Didi (er kümmert sich auch um das Zentrum wenn keiner da ist und verdient für die diesjährige Mission die Auszeichnung "schnellster Afrikaner") der Generator angeworfen.
Nach dem ersten Frühstück mit leckerem frischem Weißbrot, was jeden Morgen für uns aus Dogomet geholt wurde (9km entfernt), war eine Besichtigung des Lagers und des Gesundheitszentrums geplant.
Das Lager ist ganz in der Nähe, beinhaltet Holzregale und eine Menge an Equipment. Dies reicht vom uralten Beatmungsgerät, alten Gyn Stühlen, bis hin zu abgelaufenen und auch ein paar neueren Verbrauchsmaterialien.
Auch hat das Centre Medical die einzige Toilette mit Wasserspülung, es gibt 2 OP Säle, ein Untersuchungszimmer, einen Steri, einen Aufenthaltsraum und 2 Toiletten. Auf dem Gelände drum herum befindet sich der Tiefbrunnen für die Wasserversorgung, der Generator für den Strom und die Müllverbrennungsanlage.
Das Lager ist ganz in der Nähe, beinhaltet Holzregale und eine Menge an Equipment. Dies reicht vom uralten Beatmungsgerät, alten Gyn Stühlen, bis hin zu abgelaufenen und auch ein paar neueren Verbrauchsmaterialien.
Auch hat das Centre Medical die einzige Toilette mit Wasserspülung, es gibt 2 OP Säle, ein Untersuchungszimmer, einen Steri, einen Aufenthaltsraum und 2 Toiletten. Auf dem Gelände drum herum befindet sich der Tiefbrunnen für die Wasserversorgung, der Generator für den Strom und die Müllverbrennungsanlage.
Nebenan gibt…
... es das "Poste de Sante", den staatlichen Gesundheitsposten und Mr. Conde's Reich. Er ist dort angestellt und hat sehr limitierte Mittel, um anfallende Verletzungen und Erkrankungen zu behandeln.
Den ganzen Tag waren wir zugange die Abdeckungen zu entfernen und die mitgebrachten Materialien zu verstauen. Ich ordnete und beschriftete den Anästhesiewagen neu und wir besprachen im Anästhesie Team welche Narkosen wir wie machen wollten, denn unsere Vorräte an Ultiva wie auch Propofol waren beschränkt.
Am Ende des Tages war jedoch alles soweit bereit, die „Bibliothek“ eingerichtet und für den nächsten Tag wurde am Nachmittag eine erste Hernie geplant. Mme Barth (wie sie auf Grund der Namensgleichheit mit mir genannt wurde) hatte schon Zulauf gehabt, so war eine junge Frau mit vorzeitigen Wehen gekommen.
Sie war die erste "Bewohnerin im Poste". Abends als wir nach getaner Arbeit in den wunderschönen afrikanischen Sternenhimmel blickten, kam der Ehemann zu uns und wir verstanden so viel, dass einer kommen sollte. Mme, Michi (die 2. Anaesthesistin im Bunde) und Claudia (Chirurgin) setzten sich sofort in Bewegung.
Nach 10 bis 15 min hielt ich es nicht mehr aus und als wir uns schon -mit Kopflampen ausgestattet- unseren Weg über den afrikanischen Feldweg bahnten kam Didi uns entgegen (hätte ich mal meine walkie talkies mitgenommen), um uns zu holen. Wie ich dann erfuhr hatte die Frau das Kind zur Welt gebracht. Als die Vorhut das "Poste" erreichte, fanden sie ein lebloses Mädchen (vielleicht 32.SSW) auf dem kalten Boden liegen.
Ohne viel darüber nachzudenken begannen sie natürlich mit der Reanimation, der herbeigerufene Didi "schmiss" den Generator an und nun atmete das winzige Baby selbst, wenn auch assistiert und mit 3-5l Sauerstoff in der Minute.
Wir versuchten, ihm einen Zugang zu legen, um ihm Flüssigkeit zukommen zu lassen. Ich war sehr froh dass mir dies nach einiger Zeit tatsächlich gelang. Im laufe der nächsten 2 Std. erholte sie sich etwas, die Frequenz stieg und die Sauerstoffsättigung kletterte auf bis zu 97 Prozent.
Aber was nun, ohne Sauerstoff würde das Baby es nicht schaffen, dazu benötigten wir aber den Generator und der würde in der Nacht irgendwann den "Geist aufgeben". Aber einfach aufhören, nach all dem?
Ich glaube in diesem Augenblick wurde uns allen bewusst, was es heißt im Busch in Afrika Medizin zu machen. Uns wurde klar, wie wenig Möglichkeiten wir haben und es kostete einige Mühe, ein für alle akzeptables Konzept zu entwerfen.
Konsens war folgender, der Generator würde bis ca. 3 Uhr laufen und so lange wäre Sauerstoff da ... 2 von uns würden da bleiben, der Rest sollte schlafen! ... aber soweit kam es nicht, um 00:30 verstarb unsere 1. Patientin!
Ca 10 Tage später kamen die Eltern noch einmal zu uns und baten um Rat wie sie weiter vorgehen sollten, denn es war die 3. Geburt der Frau und keines der Kinder hatte länger als ein Jahr gelebt.
Wir versuchten, ihm einen Zugang zu legen, um ihm Flüssigkeit zukommen zu lassen. Ich war sehr froh dass mir dies nach einiger Zeit tatsächlich gelang. Im laufe der nächsten 2 Std. erholte sie sich etwas, die Frequenz stieg und die Sauerstoffsättigung kletterte auf bis zu 97 Prozent.
Aber was nun, ohne Sauerstoff würde das Baby es nicht schaffen, dazu benötigten wir aber den Generator und der würde in der Nacht irgendwann den "Geist aufgeben". Aber einfach aufhören, nach all dem?
Ich glaube in diesem Augenblick wurde uns allen bewusst, was es heißt im Busch in Afrika Medizin zu machen. Uns wurde klar, wie wenig Möglichkeiten wir haben und es kostete einige Mühe, ein für alle akzeptables Konzept zu entwerfen.
Konsens war folgender, der Generator würde bis ca. 3 Uhr laufen und so lange wäre Sauerstoff da ... 2 von uns würden da bleiben, der Rest sollte schlafen! ... aber soweit kam es nicht, um 00:30 verstarb unsere 1. Patientin!
Ca 10 Tage später kamen die Eltern noch einmal zu uns und baten um Rat wie sie weiter vorgehen sollten, denn es war die 3. Geburt der Frau und keines der Kinder hatte länger als ein Jahr gelebt.