"Walli" trat 2004 in mein Leben, nachdem sich mein langjähriger Weggefährte Ghazim wegen einer Verletzung aus dem Leistungssport verabschieden musste. über ein Jahr hatte ich erfolglos gesucht, es schien als ob keiner sich trauen würde mir ein Pferd anzubieten. Viele waren der Meinung, dass das eben nur mit Ghazim ginge.

Heinrich Brähler, der nach der Schule in Verden seine Ausbildung zum Pferdewirt gemacht hatte, war offen und innovativ genug es zu versuchen. Darüber freue ich mich bis heute. Er fragte mich, wie er das ausprobieren könne und gemeinsam tasteten wir uns heran. Beim ersten Reiten war Walli schon nach kurzer Zeit des Schrittreitens nass geschwitzt. Ein Zeichen dafür wieviel Kopfarbeit die Pferde bei uns leisten müssen.

Walli entpuppte sich als hochsensible Stute und die Schwierigkeit besteht häufig darin ihre Arbeitswut zu bändigen und in die richtige Richtung zu lenken. Aber dank dieser Stute konnte ich im Dressursport einen Quantensprung machen und bin mir heute sicher, dass bei passender Pferd/Reiter- Kombination und entsprechendem Training fast alles möglich ist.

Walmorel hat vielleicht nicht die überragendsten Grundgangarten, dafür hat sie mir Auftritte und Showprogramme ermöglicht, wovon viele Reiter nur träumen können. So waren wir gemeinsam bei Apassionata, haben Aachen mit Isabel Werth, Ingrid Klimke und Ludger Beerbaum eröffnet, waren bei Horses & Dreams im Showbild, wie auch in Aachen bei der integrativen Quadrille zu Ehren der Aufnahme als 8. Disziplin der FEI im Jahr 2006. Selbst ein Life Orchester hat sie im Rahmen der Marbach Classics ertragen! In 2015 kam sie, auch 20jährig TOP FIT auf der Equitana bei "Uta Gräf at Night" erneut zum Einsatz. 4000 Menschen konnten wir zeigen, warum eben Para-Dressage so fantastisch ist.

All dies ist kaum zu glauben, wenn man weiß, dass Sie zuvor nicht mehr durch Prüfungen gehen wollte! Mich hat Sie nie im Stich gelassen, was mich wirklich stolz auf sie macht.

Ihr in 2010 geborener Sohn von Fürst Romancier ist ein solides Pferd geworden, den ich aber leider abgeben musste, da ich nicht noch einem mehr hätte gerecht werden können. Da ich schrecklich gerne aus ihr noch ein Stutfohlen haben wollte ließ ich sie 2013 erneut decken. Auch hier war Madame eigen und nahm von Fürst Romancier nicht mehr auf. Also wechselten wir den Hengst und so erblickte 2014 ein schwarzbraunes Stutfohlen mit einem Stern das Licht der Welt. Es ist von FÜRSTENBALL. Sie ist jetzt schon ganz anders als ihr Halbbruder und ich würde behaupten sie hat eine ganze Menge von ihrer Mutter mitbekommen. Wir sind gespannt!

JEDES PFERD IST ANDERS KOMISCH, WIE JEDER MENSCH EBEN AUCH. MIT DIESEN EIGENHEITEN MUSS MAN LERNEN ZU LEBEN, DAS IST DIE KUNST!